Das Projekt PHA4Pack
Die Verpackungsindustrie ebenso wie die Medizintechnik ist auf neue Materialien und Rohstoffquellen angewiesen, um ihren enormen CO2-Fußabdruck und Bedarf an fossilen Ressourcen zu reduzieren. Ziel des Vorhabens PHA4Pack ist daher die Entwicklung eines neuen biobasierten und biologisch abbaubaren Verpackungsmaterials auf Basis von biogenen CO2-Emissionen und CO2-neutral hergestelltem H2 am Beispiel von medizinischen Einwegartikeln sowie Spezialverpackungen.
Im Rahmen des Projektvorhabens soll der Herstellungsprozess der Polyhydroxyalkanoate (PHA) signifikant verbessert sowie die Polymere anwendungsspezifisch weiterentwickelt werden, um geeignete Materialeigenschaften für die beabsichtigten Anwendungen zu erhalten.
Insbesondere soll die Mikrostruktur modifiziert werden, um das Leistungsfenster und die Funktionsfähigkeit zu erweitern und so die anspruchsvollen Anforderungen des Verpackungs- und Medizinproduktemarktes erfüllen zu können. Die Anwendbarkeit des entwickelten Rohstoffs in den fünf wichtigsten Kunststoffverarbeitungstechnologien (Spritzguss, Blasfolien, Folienextrusion, Folien-Tiefziehen und Profilextrusion) wird anhand von Prototypen erbracht.
Ziel ist es, die entwickelten Formulierungen auf weitere Produkte auszurollen. Insbesondere der Verpackungsmarkt ist interessant, da die EU die Kompostierbarkeit bei einigen Verpackungssorten, z.B. Kaffeekapseln zur Pflicht machen wird. Da die Anforderungen an Reinheit und Qualität in der Medizintechnik höher sind als für Kosmetik und Lebensmittelkontakt, lassen sich die Kunststoffformulierungen ohne weitere Qualifizierung in den meisten Verpackungen sowie weiteren Kunststoffprodukten anwenden.
Begleitet wird das Forschungsprojekt durch eine detaillierte Prozessevaluierung. Diese umfasst eine technisch-ökonomische Analyse, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, ein Life Cycle Assessment sowie die Evaluation der Kompatibilität mit den Pariser Klimazielen.